Geschichte

Urkundliche Ersterwähnung als „Seleheim“. Damit gehört Großseelheim zu den Orten im heutigen Landkreis Marburg-Biedenkopf, deren Geschichte sich am längsten zurückverfolgen lässt. Die Erwähnung als „Seleheim“ findet sich in einer Schenkungsurkunde des Argoz an das Kloster Fulda. Später werden Vogtei und Gericht Großseelheim erwähnt. Die Geschichte der protestantischen Pfarrei lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen.

Das Gericht Seelheim ist zu drei Vierteln im Besitz des Deutschen Ordens, zu einem Viertel fuldisches Lehen der Hofherren.

Die Flächen in der Gemarkung werden vermessen und neu verteilt.

Gut 500 Flüchtlinge und Heimatvertriebene kommen nach Großseelheim, das entspricht gut einem Drittel der bisherigen Einwohnerzahl.

Der Anschluss aller Haushalte an Kanal und Wasserleitungsnetz ist abgeschlossen. Der Bau des Bürgerhauses beginnt.

Die bislang selbstständige Gemeinde Großseelheim wird im Zug der hessischen Gebietsreform eingemeindet und Stadtteil von Kirchhain. Ein Jahr zuvor hatte sich in einer Befragung eine Mehrheit von 63 Prozent für einen Anschluss an Marburg ausgesprochen. Durch die Gebietsreform werden auch die bisherigen Kreise Marburg und Biedenkopf zu einem neuen Landkreis zusammengeschlossen.

Planungen für die Kreismülldeponie im Arzbachtal bei Großseelheim. Aus dem Dorf und den Nachbarorten gibt es massiven Protest. Der Kreis gibt später das Vorhaben auf; auch, weil sich das System der Müllentsorgung geändert hat und Abfall zunehmend verbrannt wird.